Die Idee
Wenn man fragt: „Wer hat´s erfunden?“ So bekommt man die Antwort.: “De, Hoffmann wars!” Bei einer familiären Vorbesprechung zum Weinfest 2012 ergab eine Idee die Andere. Und das war auch die Geburtsstunde des Göcklinger Krähwettbewerbes. Eigentlich war er für die Kinder gedacht. Aber irgendwie wollten diese nicht so recht. Also haben einige, vom Göcklinger Wein, gut angeheiterte Männer sich im Krähen versucht. Und sie krähten gut. Das Pikante: Gockel-Kräh-Wettbewerbe existieren bisher nur mit den echten Hähnen. Erstmals macht sich nun ein ganzes Dorf auf und kräht als Menschen um die Wette. Mit den Besucherinnen und Besuchern des Weinfestes natürlich. Jeder, der davon hörte brach in schallendesGelächter aus – fast schon krähverdächtig. Zu befürchten wird sein, dass der Ort Göcklingen auf immer und ewig mit der Deutschen Meisterschaft des Kräh-Wettbewerbes in die Analen der jüngeren Geschichte eingehen wird. Denn auch das gehört zur Wahrheit: In jedem Mann steckt ein Gockel, in jeder Frau eine Henne. Und was daraus wird sind – richtig! – Kücken.
Warum der Gockel in Göcklingen seine Historie hat
Im Jahre 2004 feierte Göcklingen anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung in 1254 ihr 750jähriges Bestehe. Doch das Dorf ist vermutlich schon zwischen 450 und 600 als germanische Gründung entstanden. Orte mit der Endung –ing beziehen sich auf die Großfamilie und die Sippe. Es war halt schon in frühen Jahren Leben und Bewegung in Göcklingen im Gegensatz zu Orten mit der Endung –heim, die einfach einen Ruheort definierten.Vermutlich lies sich ein fränkisches Oberhaupt mit dem Namen Gakilo samt Sippe in „Göcklingen“ nieder. Fortan hießen die Leute Gakiloinger und ihre Niederlassung „Gakiloingen“. Der Hahn als Bezeichnung für das Männchen bei den Hühnervögeln wurde von den lebenslustigen Göcklinger – ganz im pfälzischen Dialekt – als „Gockel“ adaptiert. Er hat offiziell nichts mit dem Ortsnamen zu tun – wissenschaftlich gesehen. Dennoch hat der „Volksmund“ beide Begriffe miteinander verbunden. Es ist halt Bewegung in dem Ort. Werbewirksam wurde er als Logo für die 750-Jahr-Feier initiiert. Und mit dem Werbespruch „Göcklingen ruft“ war die Verbindung zum Krähen eines Hahns hergestellt. Weil der Hahn kulturgeschichtlich als Symbol der Auferstehung gilt, ebenso als Verkünder eines neuen Tages und der Wachsamkeit, sind die Göcklinger ganz schön stolz auf ihr imposantes Image. Stolze Brust inklusive. Was liegt also näher, ihn zum Krähen zum bringen. Ab sofort jedes Jahr in einem Krähwettbewerb.Ganz nebenbei ist er Ausdruck der internationalen Gesinnung: Der „gallische Hahn“ als Wappentier der französischen Revolution ist das Bindeglied zwischen den Göcklinger Einwohnern und den Franzosen, vornehmlich den französischen Soldaten, die nach dem 2. Weltkrieg in Landau stationiert waren. Diese wurden in der Südpfalz scherzhaft auch als die „Göcklinger“ bezeichnet.